Gibt es bald eine neue Vorsorge für Leberkrebs?

Vier Biomarker im Blut zeigen Wahrscheinlichkeit von Leberkrebs an

Von Cornelia Scherpe
17. November 2014

Jeder Mensch fürchtet sich davor, einmal an Krebs zu erkranken. Es gibt zwar bereits für einige Krebsformen entsprechende Vorsorgeangebote, doch Leberkrebs zählte bislang nicht dazu. Dies könnte sich in naher Zukunft ändern, denn Forscher haben eine einfache Methode gefunden, um das persönliche Risiko zu bestimmen.

Sie gingen bei ihrer Arbeit von dem Wissen aus, dass hohe Insulinwerte und Entzündungsmarker oft zu Leberschäden führen. In diese Richtung forschte man weiter und stieß so auf insgesamt vier Biomarker:

  1. "Interleukin-6"
  2. "Adiponektin"
  3. "CRP" und
  4. hohe Insulinwerte.

Diese vier können angeben, wie hoch das individuelle Risiko auf bösartige Mutationen in der Leber ist.

Krebsrisiko bei hohen Werten deutlich größer

Wie gut eine Prognose damit gelingt, wurde bereits in einer Studie getestet. Bei 500.000 Menschen war im Zuge einer Untersuchung das Blut analysiert worden. So hatten die Forscher Zugriff auf die Insulinwerte, die Entzündungsmarker "Interleukin-6" und "CRP" und den Marker "Adiponektin".

In den acht Jahren nach der Blutentnahme erkrankten 296 Menschen an Leberkrebs. Man betrachtete nun ihre vier Werte und verglich sie mit den übrigen. Dabei fiel auf, dass ein Zusammenhang zwischen hohen Werten aller Marker und der Krebswahrscheinlichkeit besteht. Im direkten Vergleich der Menschen mit den höchsten und niedrigsten Werten war das Krebsrisiko bei hohen Werten um das 3,8-fache vergrößert.

Eine Blutuntersuchung auf die Biomarker hin könnte demnach künftig herangezogen werden, um das Risiko eines Menschen einzuschätzen, an Leberkrebs zu erkranken. Unter den bösartigen Krebskrankheiten nimmt Leberkrebs derzeit den sechsten Platz der Häufigkeit ein. Die Betroffenen haben eine schlechte Prognose: nur rund fünf Prozent der Patienten leben noch fünf Jahre nach der Diagnose.