Gicht senkt Risiko auf Alzheimer und Parkinson

Forschung nach Therapien, die mit Harnsäure als Schlüsselelement arbeiten

Von Cornelia Scherpe
11. März 2015

Forscher aus den USA haben herausgefunden, dass Menschen mit Gicht seltener an Morbus Alzheimer und seltener an Morbus Parkinson erkranken. Grund dafür sind die erhöhten Harnsäurewerte bei Gicht.

Den Einfluss der Harnsäure hatte man bereits vor einiger Zeit in Tierversuchen analysiert. Damals zeigte sich, dass die Tiere mit Parkinson von hohen Werten profitierten. Die Krankheit schritt bei ihnen langsamer voran.

Versuchszahlen und Auswertungen

Ein 2014 gestarteter Versuch mit Parkinson-Patienten zeigt ein ähnliches Ergebnis. Man hatte die Freiwilligen mit Inosin behandelt. Dies ist eine Vorstufe der Harnsäure. Das Ergebnis war, dass Morbus Parkinson langsamer voranschritt.

Nun glauben Forscher, dass sich die positiven Effekte auch beim Kampf gegen Alzheimer gefunden haben. Die Wissenschaftler stützen sich dabei auf eine Datenanalyse von 59.000 Gicht-Patienten und 239.000 gesunden Kontrollpersonen.

Im Verlaufe der Beobachtung (1995 bis 2003) erkrankten nur 309 der Gicht-Betroffenen an Alzheimer. In der Gegengruppe waren es dagegen 1.942 Betroffene. Demnach sinkt das Risiko auf Alzheimer um 24 Prozent, wenn man an Gicht leidet.

Harnsäure als Schlüsselelement

Trotz dieser Erkenntnis kann man natürlich keinesfalls sagen, dass Gicht eine wünschenswerte Krankheit ist, um damit Alzheimer zu entgehen. Wer an Gicht erkrankt, der muss aufgrund der zu hohen Harnsäure auch im die Gesundheit der Nieren und Herzgefäße bangen. Die negativen Folgen der Gicht überwiegen ganz klar.

Doch die Forschungsergebnisse sind wichtig, um die Entstehung und den Verlauf von Alzheimer und Parkinson besser zu verstehen. Eventuell lassen sich neue Therapien entwickeln, die mit der Harnsäure als Schlüsselelement arbeiten.