Gleichgewichtsschwäche im Alter fällt mit Osteoporose-Risiko zusammen

Von Cornelia Scherpe
14. Mai 2014

Viele Menschen verlieren im Alter mehr und mehr ihren Gleichgewichtssinn. Dies führt zu Stürzen, die ohne ersichtlichen Grund geschehen. Es stehen oder liegen also weder Gegenstände im Weg, noch ist es glatt, zu dunkel und ähnliches. Trauriger Fakt ist, dass allein an den Folgen eines schweren Treppensturzes ebenso viele Menschen hierzulande sterben wie in einem Autounfall.

Tandem- und Romberg-Test zur Untersuchung des Gleichtgewichtssinns

Um festzustellen, ob bei einem Menschen der Gleichgewichtssinn gestört ist, gibt es ganz einfache Tests. Einer wird Tandem-Test genannt. Hierfür wird ein Fuß mit dem Ballen exakt an die Zehen des anderen gestellt, sodass beide Füße ohne Abstand in einer Linie stehen. Diese Position muss mindestens zehn Sekunden gehalten werden, ohne dass der Patient dabei die Füße bewegen muss, um ein Fallen zu verhindern. Eine abgemilderte Form ist der Romberg-Test, wo es ausreicht, dass die Füße nebeneinander stehen.

Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass das Versagen in den Tests nicht nur zeigt, dass der Gleichgewichtssinn nicht mehr perfekt ist, sondern auch einen ersten Hinweis auf Osteoporose gibt. Bei Osteoporose ist die Knochendichte verringert und es kommt schneller zu Brüchen.

Tandem-Test kann Hinweis auf Osteoporose geben

An der Untersuchung hatten 1.197 Frauen teilgenommen, die bereits 60 Jahre oder älter waren. Sie konnten zwar noch alle ohne Gehhilfe laufen, doch 7,2 Prozent schafften den Tandem-Test nicht und 1,25 Prozent nicht einmal den Romberg-Test. Nun teilte man die Frauen entsprechend in zwei Gruppen und kontrollierte bei allen die Knochendichte. Dabei zeigte sich, dass in der Gruppe derer mit gestörtem Gleichgewicht die Knochendichte geringer war. 27 Prozent hatten eine bedenklich geringe Dichte, die auf Osteoporose hindeutete. In der Gegengruppe betraf dies nur 13 Prozent.

Die Beobachtungsstudie kann zwar nicht erklären, weshalb Gleichgewichtsprobleme mit dem Risiko auf Osteoporose einher gehen, doch der Zusammenhang ist deutlich. Senioren die "einfach so" fallen, sollten daher einmal ihr individuelles Risiko bestimmen lassen.