Gonarthrose durch effektive Diät bekämpfen?

Abnehmen bei Kniearthrose allein nicht immer wirksam

Von Cornelia Scherpe
17. November 2014

Bei der sogenannten "Gonarthrose" handelt es sich um eine Form der Arthrose. Betroffen ist in diesem Fall das Kniegelenk. Es wird immer weiter abgebaut, wobei dabei keine Entzündungen ablaufen. Der langsame Abrieb geschieht durch eine beständige Überbelastung.

Übergewicht als Auslöser von Gonarthrose

Diese geht darauf zurück, dass die Patienten in der Regel stark übergewichtig sind und die Knie daher mehr Gewicht tragen müssen, als es von der Natur vorgesehen ist. In der Ursache der Gonarthrose liegt daher zugleich der Schlüssel zu ihrer Bekämpfung. Das glaubte man zumindest bisher.

Durch eine Gewichtsreduktion verliert man die überschüssigen Kilos und nimmt die sprichwörtliche Last von den Gelenken. Eine aktuelle Studie mit 192 Gonarthrose-Patienten stellt das jedoch in Frage.

Die Betroffenen hatten einen BMI von 30 oder mehr und waren damit eindeutig adipös. Alle Teilnehmer nahmen an einem Abspeck-Kurs teil, der 16 Wochen dauerte. Die meisten (91 Prozent) absolvierten das Programm mit Erfolg und verloren im Durchschnitt stolze 12,8 Kilogramm.

Abspeck-Kurs ohne langfristigen Effekt

Nun bildeten die Forscher drei Gruppen. In der ersten Gruppe wurde eine Diät unter Anleitung und in Gruppe 2 ein Sportprogramm unter Anleitung durchgeführt. Die letzte Gruppe erhielt keine weiteren Maßnahmen und diente so als Kontrollgruppe.

Ein Jahr später rief man alle Teilnehmer wieder zusammen und verglich die Ergebnisse. Die Diätgruppe hatte im Schnitt noch immer elf Kilo weniger auf den Hüften und damit keinen Jo-Jo-Effekt erlebt. Überraschend war, dass die Sportgruppe nur noch 6,2 Kilo Unterschied zum Anfang hatte und damit dem Jo-Jo-Effekt erlegen war. Die Kontrollgruppe lag mit neun Kilo Differenz zum Studienbeginn in der Mitte.

Diese Unterschiede wirkten sich aber nicht auf die Knieschmerzen aus: In allen Gruppen hatten die Schmerzen im Schnitt um 15 Prozent abgenommen. Die Gewichtreduktion als Therapie gegen Gonarthrose wird also offenbar überschätzt.