Green Hospitals auf dem Vormarsch: Hohe Energiekosten zwingen Krankenhäuser zum Umdenken

Von Nicole Freialdenhoven
22. November 2013

Ökologisch gesehen haben Krankenhäuser keinen guten Ruf: Ein durchschnittliches Klinikgebäude stößt etwa 2,5 mal so viel CO2 aus wie ein Bürogebäude der gleichen Größe. Dies liegt vor allem an den großen Müllmengen, die ein Krankenhaus produziert und am hohen Stromverbrauch der hochtechnologisierten Diagnosegeräte: Ein Magnetresonanztomograph verursacht jedes Jahr Energiekosten in Höhe von 20.000 Euro.

Wurde Kritik bislang mit dem Hinweis abgebügelt, dass die optimale medizinische Versorgung der Patienten Vorrang habe, zwingen die steigenden Energiekosten die Krankenhäuser mittlerweile zu mehr umweltfreundlichem Denken. "Green Hospitals" sollen Abhilfe schaffen. So wird in Bayern gerade ein Neubau für das Klinikum Lichtenfels geplant, der als erstes Krankenhaus nach Passivhausstandard gebaut wird und einem optimierten ökologischen Energiekonzept folgt. Mit Hilfe von LED und OLED-Leuchten soll beispielsweise der Stromverbrauch für die Beleuchtung um 60% verringert werden.

Andere Krankenhäuser versuchen zumindest umzurüsten und setzen beispielsweise auf eine Energieversorgung über ein eigenes Blockheizkraftwerk, um so den CO2-Ausstoß zu senken. Im Klinikalltag wird derweil immer häufiger auf ökologisch verträgliche Werkstoffe gesetzt.