Grönland: Macht Serotonin im Überfluss depressiv?

Von Thorsten Hoborn
11. Mai 2009

Grönland besitzt eine der höchsten Selbstmordraten. Doch nicht die langen Polarnächte seien laut Meinung der Forscher Auslöser, denn nur 18 Prozent aller Suizide ereignen sich dann. Von März - April und September - Oktober gibt es einen Wechsel von Tag und Nacht, ansonsten ist es entweder 24 Stunden pro Tag hell oder dunkel.

Auswertungen ergaben: Jeder zweite Selbstmord wird in der hellen Jahreszeit verübt. 82 Prozent aller Selbstmorde geschehen zwischen März und Oktober. Somit ist die Suizidrate in den Wintermonaten geringer als im Sommer. Eine Studie dokumentierte 1351 Suizide in 34 Jahren.

Der Botenstoff Serotonin beeinflusst den Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen. In den langen Zeiten konstanten Tageslichts könne der Serotonin-Haushalt durch einen starken Anstieg so durcheinandergeraten und den Rhythmus beeinflussen, dass massive psychische Probleme als Folge von langanhaltendem Schlafmangel auftreten können.