Großer Schädelumfang als Risiko für Autismus

Bei männlichen Säuglingen soll ein schnell wachsender Schädelumfang ein Anzeichen für Autismus sein

Von Cornelia Scherpe
1. Dezember 2011

Ob ein Kind autistisch ist, lässt sich meist erst bestimmen, wenn die ersten tieferen sozialen Kontakte aufgebaut werden sollen. Dann fällt auf, dass der oder die Betroffene nur schwer in Verbindung zur Umwelt tritt und eher in einer eigenen Welt lebt. Eine Studie hat nun aber ein physisches Merkmal gefunden, anhand dessen sich das Risiko auf Autismus schon bei den Kleinsten bestimmen lässt.

Wichtig ist es demnach zu beobachten, wie schnell der Schädelumfang nach der Geburt zunimmt. Jedes Neugeborene wächst und bei jedem nimmt der Umfang des Kopfes zu. Doch bei Autisten wächst dieser im Alter von vier bis sechs Monaten am stärksten. Die US-Studie hat bei 110 Kindern ermittelt, dass das Gehirn der Betroffenen schnell an Volumen zunimmt und daher mehr Platz beansprucht, als es bei normalen Menschen der Fall ist.

Schnell wachsender Kopfumfang ist nur bei männlichen Säuglingen ein Hinweis

Allerdings hat die Studie dieses Merkmal zu einer möglichen Früherkennung nur bei männlichen Babys festgestellt. Bei Mädchen mit Autismus entwickelte sich der Umfang des Schädels ganz unauffällig.

Bezüglich der Frage, warum dies so ist, stehen die Forscher noch vor einem Rätsel. Dennoch ist die Erkenntnis wichtig, denn nun kann man zumindest bei den Jungen das Risiko auf Autismus bestimmen, noch bevor sich im Alltag die ersten Symptome zeigen.