Gutartiger Krebs der Ohrspeicheldrüse - HNO-Ärzte empfehlen eine schonende Operation

Von Cornelia Scherpe
17. Mai 2013

Krebs kann auf verschiedene Arten behandelt werden. Nicht in jedem Fall reicht die Vergabe von Medikamenten oder eine Bestrahlung und dann führt selten ein Weg um eine Operation herum. Allerdings gibt es auch bei OPs verschiedene Methoden.

Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kopf- und Hals-Chirurgie (kurz DGHNO KHC) empfiehlt bei Krebs in der Ohrspeicheldrüse die schonendste OP-Methode. Das verträglichste Verfahren wird extrakapsuläre Dissektion genannt und sollte laut Meinung der HNO-Ärzte dann zur Anwendung kommen, wenn der Krebs nachweislich zu den gutartigen Tumoren zählt.

Allgemein sind dies gute 80 Prozent, denn die bösartige Form des Ohrspeicheldrüsenkrebs kommt sehr selten vor. Dennoch sollte auch die gutartige Veränderung entfernt werden, da die Erfahrung gezeigt hat, dass auch dieser Krebs weiter mutieren und dann die Gefäße oder Nerven nahe beim Ohr verletzen kann.

Bei der extrakapsuläre Dissektion wird jedoch nicht die gesamte Speicheldrüse beim Ohr entfernt, sondern ausdrücklich nur der Krebs. Entfernt man die gesamte Drüse steigt sonst das Risiko für eine Gesichtslähmung stark an. Genau dieses Vorgehen, Parotidektomie genannt, wird aber derzeit als Standardeingriff noch am häufigsten durchgeführt.

Doch die extrakapsuläre Dissektion ist die schonendste Methode, denn durch eine Teilentfernung der Drüse senkt sich für den Patienten die Gefahr auf Nebenwirkungen. Der Tumor wird so entfernt, dass der Gesichtsnerv so gut wie nie aus Versehen verletzt wird. Insgesamt haben nur sechs Prozent der so operierten Patienten späte Lähmungserscheinungen im Gesicht. Bei vielen mit dieser Nebenwirkung sind die Lähmungen auch nicht von Dauer, sodass am Ende nur in zwei Prozent der Fälle ein bleibender Schaden entsteht.