Guter Balsamico Essig muss nicht teuer sein

Wer einen guten Balsamico-Essig sucht, der sollte sich auch bei Discountern umsehen

Von Melanie Ruch
27. Mai 2011

Balsamico-Essig ist mittlerweile eine der beliebtesten Essigsorten in Deutschland. Ursprünglich stammt dieser Essig aus Modena in Italien, wo er nach einer alten Tradition hergestellt wird und mindestens 60 Tage lang in Holzfässern reift, um seinen typischen Geschmack und die dickflüssige Konsistenz zu erthalten.

Auch für die Herstellung innerhalb der EU gelten einige Richtlinien, die ein Balsamico-Essig einhalten muss. Dennoch gibt es dabei starke Qualitätsunterschiede, wie eine Untersuchung durch Stiftung Warentest gezeigt hat. Insgesamt wurden 26 verschiedene Balsamico-Essige getestet, von denen neun mit der Gesamtnote "mangelhaft" abschnitten, darunter auch der teuerste getestete Essig von "Manufactum" für 50 Euro pro 250 Milliliter.

Name und Preis sagen nichts über Herkunft aus

Neben dem nicht eingehaltenen Säuregehalt fanden die Tester auch Rückstände von Blei, Zink und Eisen darin. Im Gegensatz zum Original Modena-Balsamico kommen die meisten, im Schnellverfahren hergestellten Balsamico-Essige nicht ohne Zusatzstoffe aus und enthalten fast alle Zuckerkulör, um so den gewünschten Geschmack zu erhalten. Außerdem nennt sich heute fast jeder Balsamico "Aceto Balsamico di Modena", obwohl die meisten von ihnen lediglich eine Produktionsstufe in Modena durchlaufen haben.

Insgesamt lässt sich sagen, dass ein guter Balsamico keineswegs teuer sein muss. So schnitten günstige Sorten wie der "Mamma Mia" von Netto für 1,70 Euro pro Liter oder der "Acetino" von Lidl für den gleichen Preis mit der Gesamtnote "gut" deutlich besser ab als ihre teuren Konkurrenten. Der Testsieger ist der Balsamico von Bertolli mit sieben Euro pro Liter.