Häufiger schwere Gewitter mit Blitzen durch Klimawandel

Aktuelle Berechnungen zeigen, dass mit einer Zunahme der Blitzaktivität zu rechnen ist

Von Ingo Krüger
14. November 2014

Aufgrund des Klimawandels ist mit einer Zunahme der Blitzaktivität zu rechnen. Aktuelle Berechnungen zeigen, dass sich allein in den USA mit jedem zusätzlichen Grad auch die Zahl der Blitze im Durchschnitt um zwölf Prozent erhöht.

Überspannungsschäden und Brände

Meteorologen rechnen allein für das 21. Jahrhundert mit einem Anstieg von Blitzen um bis zu 50 Prozent. Die Funkenentladungen sorgen nicht nur für Überspannungsschäden, sondern sind auch eine der Hauptursachen für Wald- und Steppenbrände.

Ausschlaggebend sind vor allem zwei Entwicklungen: die Niederschlagsrate und die verfügbare Energie, um Luft in die Höhe steigen zu lassen. Die Kombination dieser beiden Faktoren liefert nach Angaben von US-Wissenschaftlern eine plausible Erklärung für die gestiegene Häufigkeit von Blitzen.

Zudem sorge das vermehrte Auftreten von starken Aufwinden, dass sich das Energiepotenzial für Gewitterstürme und Hagel erhöht. Dies lasse sich mit Wetteraufzeichnungen nachweisen.

Auch Deutschland betroffen

Der aktuelle Report des UN-Klimarats IPCC prognostiziert für alle untersuchten Weltregionen einen Trend hin zu stärkeren Gewittern. Auch in Deutschland sei künftig häufiger mit heftigen Unwettern zu rechnen.

Besonders betroffen sollen demnach der Südwesten Bayerns und die Schwäbische Alb sein. Im Allgemeinen kommen Blitze eher in bergigen Regionen vor, im norddeutschen Tiefland gehen kaum Gewitter nieder. Gebirge ermöglichen das Anheben feucht-warmer Luft, das Gewitterrisiko vergrößert sich dadurch. Dies dürfte der Klimawandel noch verstärken.