Hannoveraner Forscher können Körperzellen herstellen

Mit der Technik der Forscher können in einer Woche Millionen Zellen hergestellt werden

Von Frank Hertel
24. Mai 2011

Einem deutschen Forscherteam ist es an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erstmals gelungen, humane induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) in großer Zahl herzustellen. Professor Ulrich Martin stellt das Verfahren in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature Protocols" vor.

Bisher wurden Körperzellen mühsam und in kleiner Zahl in Petrischalen gezüchtet. Ulrichs Technik erzeugt diese Zellen in sechsfacher Menge in einer Suspension schwebend. Nach etwa einer Woche sind Millionen Zellen hergestellt, die in jede beliebige Körperzelle verwandelbar sind.

Verfahren muss zunächst im Tierversuch getestet werden

Professor Martin denkt vor allem an eine Verwendung für Hautzellen oder Herzmuskelzellen. Allerdings muss das Verfahren erst im Tierversuch getestet werden, bevor man es für Menschen anwenden kann. Ein anderer Hannoveraner Forscher, Professor Peter Vogt, hat am Laser-Zentrum Hannover (LZH) ein Verfahren entwickelt, bei dem mit Hilfe eines Lasers unterschiedliche Körperzellen sozusagen "gedruckt" werden können.

Allerdings sind beide Techniken noch nicht voll entwickelt. Allein für einen Quadratzentimeter Haut sind mehrere Millionen Hautzellen nötig. Hier muss und wird noch weiter geforscht werden.