Harmonisierungsverfahren funktioniert - Studien in der EU können leichter durchgeführt werden

Von Cornelia Scherpe
16. April 2012

Bevor ein neues Medikament bei der breiten Masse angewandt werden darf, muss es eine Reihe von Studien durchlaufen. Oft wird dabei nicht nur in einem Land mit Probanden gearbeitet, sondern in vielen verschiedenen Ländern.

Bisher hatten es Forscher hier nicht so ganz einfach, denn ihnen stand die Bürokratie im Wege. Sie mussten bei jeder einzelnen Nation einen Antrag stellen, damit sie die Genehmigung für ihre Studie im Land bekamen. Mit etwas Pech, kann es so bis zu einem Jahr dauern, bis die Studie endlich voll anlaufen kann.

Ein Harmonisierungsverfahren sollte diesem umständlichen Verfahren ein Ende machen. Eine Arbeitsgruppe der "Heads of Medicines Agencies" hat daher ein Verfahren entwickelt, bei dem trotz multinationaler Beteiligung stets nur ein Antrag durch die Forscher gestellt werden muss, solange die Studie innerhalb der EU stattfindet. Damit sollen die Räder der Bürokratie beschleunigt werden und es bleibt mehr Zeit für das Wesentliche: die medizinische Untersuchung.

Das noch relativ junge und bisher völlig freiwillige Harmonisierungsverfahren stößt auf guten Zuspruch. 2011 konnte so die Bearbeitungszeit eines Antrages deutlich herab gesenkt werden. Im Schnitt lag sie nur noch bei 82 Tagen.