Herpes unter Verdacht: steigt für Betroffene die Gefahr auf Alzheimer?
Eine Studie weist auf möglichen Zusammenhang zwischen einer Herpesinfektion und Morbus Alzheimer hin
Wer sich mit Herpes infiziert hat, der muss immer wieder mit den kleinen Bläschen am Mund leben. Bisher ist der Virus nicht heilbar und bricht meist dann aus, wenn das Immunsystem durch Stress oder eine Krankheit gerade geschwächt ist.
Zusammenhang zwischen Herpes und Alzheimer
Die meisten Menschen mit Herpes machen sich wenig Gedanken um die Infektion, denn sie nervt zwar, doch man kommt damit zurecht. Eine aktuelle Studie allerdings sorgt bei Herpes-Betroffenen für ein unschönes Gefühl: es steht der Verdacht im Raum, dass Herpes die Gefahr für Alzheimer steigen lässt.
Studie
In Schweden hatte man 360 Demenz-Patienten und 360 gesunde Senioren untersucht. Bei allen war in den letzten zehn Jahre vor den ersten Demenzfällen etwas Plasma entnommen und eingefroren worden. Nachdem die Alzheimerfälle aufgetreten waren, konnte man die Proben nun in Gruppen aufteilen und untersuchen.
Viele Alzheimer Patienten weisen Herpes-Antikörper auf
Dabei fiel auf, dass viele Menschen mit Alzheimer auch an Herpes litten. In der Gruppe hatten 94 Prozent die Antikörper im Blut. In der Gegengruppe kam die Infektion seltener vor; mit 90 Prozent aber immer noch recht oft. Hier bestand also noch kein deutlicher Zusammenhang zwischen Herpes und Alzheimer.
Die Forscher bildeten weitere Untergruppen und achteten auf das Alter der jeweiligen Probe. War das Plasma mindestens sechs Jahre vor dem Demenzfall eingefroren worden, lag Herpes bei Demenz-Patienten noch öfter vor (96 Prozent).
Vermutung: Herpes-Infektion erhöht Alzheimer-Risiko
Die Forscher berechneten: wer den Virus in sich trug, dessen Gefahr auf Alzheimer war nun doppelt so groß. In einer weiteren Studie mit 3.400 Menschen war das Risiko durch Herpes sogar um das 4-Fache erhöht. Die Studien sind allerdings noch mit Vorsicht zu genießen und dringend weitere Untersuchungen nötig.