Herz-OP bei Diabetes: Bypass ist sicherer als Stent

Welche der zwei chirurgischen Verfahren die richtige ist, hängt von individuellen Faktoren ab

Von Cornelia Scherpe
21. Januar 2015

Bei Diabetikern kommt es immer wieder vor, dass sich die Blutgefäße ungesund entwickeln. Nicht selten betrifft dies auch die Herzgefäße.

Hier muss gehandelt werden, da die Lebenserwartung sonst stark sinkt. Um Durchblutungsstörungen beim Herzen zu beheben, gibt es zwei chirurgische Verfahren.

Stent und Koronararterien-Bypass

Der Arzt kann sich dafür entscheiden, einen Stent zu setzen. Dies sind kleine Implantate, die sich von Innen gegen die Gefäßwand legen und diese offen halten. Sie dienen also als Stütze.

Die zweite Methode trägt den Namen "Koronararterien-Bypass". Hier wird ein Bypass gelegt, der als Gefäßbrücke genau die Stelle umgeht, die verengt ist. Der Chirurg baut quasi eine Umleitung ein und hält damit den Blutkreislauf im betroffenen Gefäße stabil.

Welche Methode für den Patienten die bessere Wahl ist, hängt von einigen individuellen Faktoren ab. Eine aktuelle Metastudie hat nun aber gezeigt, dass die allgemeine Empfehlung der Bypass ist. Hier ist die Sicherheit deutlich höher.

Studie zu postoperativen Folgen

Insgesamt hatten die Forscher 40 ältere Untersuchungen neu ausgewertet. Alle Studien hatten die Patienten mindestens für neun Monate nach dem Eingriff weiter betreut, sodass man Aussagen über postoperative Folgen treffen konnte. Nahm man Faktoren wie

zusammen, hatten Patienten mit einem Stent das größere Risiko. Es war im Vergleich zur Bypass-Gruppe um 33 Prozent höher.

Persönliche Situation beachten!

Auch wenn man die Kategorien einzeln betrachtete, lag der Bypass vorn. Todesfälle traten zu 44 Prozent seltener auf und das Risiko für einen Schlaganfall war ebenfalls um 44 Prozent kleiner.

Nur für Herzinfarkte an sich konnte man keinen aussagekräftigen Unterschied finden. Die Forscher raten dennoch, niemals ohne ausführliche Beratung den Bypass zu bevorzugen. Die persönliche Situation ist sehr wichtig für die Entscheidung und kann bei manchen Patienten durchaus eher für einen Stent sprechen.