Herzstillstand beim Sex - mehr Mythos als Realität, selbst für Herzpatienten

Von Cornelia Scherpe
25. Januar 2012

Es ist eher ein Mythos, wenn man davon spricht, dass man bei der schönsten Nebensache der Welt einen Herzstillstand erleiden kann. Fakt ist, dass dieser Fall extrem selten eintritt. Sogar für Patienten mit einer nachgewiesenen Herzschwäche wird der Akt deswegen nicht wirklich gefährlich.

Dies bestätigt einmal mehr eine Studie. Die durchschnittliche Anstrengung bei Sex entspricht in etwa dem Erklimmen von zwei Etagen mittels der Treppe oder einem sehr straffen Spaziergang. Das ist nicht annähernd genug, um wirklich eine Gefahr für das Herz zu werden. Im Schnitt erreichen weder Mann noch Frau beim Sex eine Herzfrequenz über 130 Schlägen in der Minute. Das ist zwar alles andere als ein Ruhepuls, aber eben auch keine Gefahr. Wer an einer Herzschwäche leidet, der könnte dabei - je nach Schweregrad der eigenen Erkrankung - ein Engegefühl in der Brust bekommen. An dieser Stelle stellen die meisten ohnehin die Anstrengung ein. Wirklich einen Herzstillstand erleiden dabei nur 0,6 Prozent bis maximal 1,7 Prozent der Menschen.

Ärzte müssen also auch Patienten mit einer Herzschwäche nicht vom Sex abraten, die Gefahr ist verschwindend gering. Ganz im Gegenteil: viele Kardiologen sind der Meinung, dass bewusster Sex das Herz weiter stärken kann und daher geradezu eine Reha-Maßnahme ist.