Hexen, Vampire und gefräßige Wölfe: Warum Kinder gerne Schauergeschichten hören

Märchen-Nervenkitzel löst bei Kindern eine Adrenalin- und Endorphinausschüttung aus

Von Nicole Freialdenhoven
16. Dezember 2014

Schon in den alten Märchen der Gebrüder Grimm geht es reichlich schaurig zu: Da frisst der böse Wolf das arme Rotkäppchen und die böse Hexe steckt Gretel ins Feuer. Dennoch hören Kinder liebend gerne solche Geschichten und feiern das blutrüstige Gruselfest Halloween als Vampire, Geister und Skelette.

So manche Eltern fragen sich dann, wieso das eigene Kind eigentlich auf solche schauerlichen Figuren und Geschichten anspringt, statt sie vermeiden zu wollen.

Adrenalin und Endorphine

Dabei liegt darin nichts anderes verborgen als die Lust am Nervenkitzel, die auch Erwachsene später in die verrücktesten Achterbahnen, auf steile Abfahrten im Schnee und eben ins Kino zu schaurigen Horrorfilmen treibt:

Zunächst wird im Körper Adrenalin ausgeschüttet, dem anschließend glücklich machende Endorphine folgen, wenn die (scheinbare) Gefahr gebannt ist.

Realität und Fantasie

Die Lust an Gruselgeschichten kommt meistens im Vorschulalter, wenn die Kinder gelernt haben zwischen Realität und Fantasie zu trennen. Nun fürchten sie nicht mehr, dass tatsächlich ein böser Geist unter dem Bett lauern könnte und genießen den Nervenkitzel eines schauerlichen Abenteuers in Buch oder Film.

Altersgerechter Grusel

Allerdings sollten Eltern darauf achten, dass der Bogen nicht überspannt wird und der Grusel altersgerecht bleibt. Die böse Hexe ist dann kein Problem, der gestörte Mörder, der mit blutigen Beil durch die Kleinstadt zieht, ist es nicht.