Hilfe bei Epilepsie - die tiefe Hirnstimulation hat Zukunft

Von Cornelia Scherpe
29. Oktober 2014

Menschen mit Epilepsie benötigen im Alltag Medikamente, damit sie ihre Anfälle so gut es geht kontrollieren können. Allerdings zeigen nicht wenige Patienten eine Therapieresistenz. Ihre Epilepsie spricht auf die verschiedenen Wirkstoffe nicht an, was das Leben sehr kompliziert macht.

Für diese Menschen gibt es bereits heute die Alternative der tiefen Hirnstimulation. Dabei werden gezielt Impulse direkt an bestimmte Hirnregionen geschickt. Diese Methode hat sich in kleinen Studien bereits bewährt. Gut ein Drittel der so Behandelten erleben einen starken Rückgang der Anfälle. Bei immerhin fünf Prozent tritt eine Genesung ein. Das klingt im ersten Moment wenig, doch da es sich hier um Patienten handelt, deren Epilepsie sonst als nicht therapierbar gilt, ist dies ein großer Schritt.

Bisher kein Durchbruch in der Epilepsie-Behandlung

Doch der direkte Durchbruch in der Epilepsie-Behandlung lässt noch auf sich warten. Grund dafür ist der Mangel an Daten. Die Methode hat den Medizinern zufolge zwar eine Zukunft, doch das Verfahren ist noch sehr jung. Es müssen erst viele Informationen gesammelt und ausgewertet werden. Bisher weiß man beispielsweise noch nicht, wie das Gerät zur Durchführung am besten aufgebaut sein sollte. Es gibt viele Parameter zu beachten, die bisher wenig in Experimente einfließen.

Gute Verträglichkeit

Schließt man diese Wissenslücken, wird die tiefe Hirnstimulationen für einen großen Kreis an Patienten interessant. Das Verfahren lässt sich so gezielt steuern, dass man mit dem nötigen Hintergrundwissen ganz exakt eine Region im Gehirn ansprechen kann. Zudem zeigen die ersten Studien, dass es kaum Nebenwirkungen gibt. Diese gute Verträglichkeit spricht sehr für den breiten Einsatz. Technische Verbesserungen sind daher bereits in Planung.