Hilfe für autistische Kinder: Intensivtherapie nach US-Vorbild in Linz eingeführt

Von Nicole Freialdenhoven
14. Oktober 2013

Als erste Klinik im deutschsprachigen Raum hat das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder im österreichischen Linz eine Intensivtherapie für autistische Kinder eingeführt, die sich an vergleichbaren Behandlungen in den USA orientiert. Die Linzer Mediziner arbeiteten dazu eng mit dem Children's Hospital der Harvard School of Medicine in Boston zusammen. Die neue Intensivtherapie, die bis zu 40 Stunden pro Woche in Anspruch nehmen kann, zielt darauf ab, den betroffenen Kindern die soziale Interaktion zu erleichtern.

Die Therapie richtet sich an ein- bis zweijährige Kleinkinder, bei denen die ersten Symptome für Autismus festgestellt wurden, zum Beispiel, wenn sie keinen Blickkontakt zu ihren Eltern aufbauen, nur schlecht das Sprechen erlernen und nicht auf Gegenstände zeigen, wie es neugierige, wissbegierige Kinder sonst tun. Je eher eine autistische Störung erkannt wird, umso größer ist die Chance, dass die Kinder soziale Fähigkeiten erlernen, die Autisten meistens fehlen.

Bei der Intensivtherapie trainieren die Eltern gemeinsam mit den Therapeuten rund 15 bis 20 Wochenstunden, bei Bedarf auch mehr, einfache Alltagssituationen mit den Kindern. So sollen die betroffenen Kinder lernen, auf Menschen zu reagieren und mit ihnen zu interagieren. Die Mediziner fordern zudem ein flächendeckendes Screening in Österreich, mit dem Autismus bei Kleinkindern in nur wenigen Minuten festgestellt werden könnte.