Hitzewallungen in den Wechseljahren: Östrogene und Antidepressiva helfen beide

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2014

Viele Frauen sehen sich während ihrer Wechseljahre mit vielen Beschwerden konfrontiert. Neben unregelmäßigen Blutungen und Stimmungsschwankungen machen auch vasomotorische Symptome den Alltag schwierig.

Linderung der vasomotorischen Symptome

Umgangssprachlich spricht man dabei von den "Hitzewallungen". Die hormonelle Umstellung im Körper sorgt dafür, dass die Herzfrequenz sich immer wieder scheinbar grundlos erhöht und die Betroffene auf- und absteigende Wärmewellen empfindet. Dabei kommt es auch zu Schweißausbrüchen und dem Erröten. Diese vasomotorische Symptome lassen sich durch verschiedene Methoden abmildern.

Gängige medizinische Präparate im Test

Die Schulmedizin setzt dabei unter anderem auf künstliche Hormone. Frauen in den Wechseljahren können Östrogene schlucken, um die Hitzewallen zu mildern. Auch Antidepressiva in sehr niedrigen Dosierungen können den Betroffenen helfen. Dabei kommt vor allen Dingen die Untergruppe der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SSNRI, zum Einsatz.

Für beide Möglichkeiten haben Forscher eine Studie zur Wirksamkeit durchgeführt und dabei gute Ergebnisse erzielt. Verglichen wurden die beiden Methoden bei 339 Frauen, die bereits seit mindestens zwei Monaten starke Hitzewallungen hatten. Ärztliche Untersuchungen hatten belegt, dass es sich um die vasomotorischen Symptome der Wechseljahre handelte. Nun bildete man drei Gruppen und vergab entweder künstliche Östrogene, SSNRI oder nur Placebo. Die Frauen sollten notieren, wie oft es am Tage zu Hitzewallungen und wie oft es in der Nacht zu Schweißausbrüchen kam.

Hormonpräparate und Antidepressiva reduzieren die Beschwerden

In der Östrogen-Gruppe sank die Zahl der vasomotorischen Symptome um 52,9 Prozent. Doch auch das Antidepressivum war sehr erfolgreich: Hier kam es zu einem Rückgang von 47,6 Prozent. Der Placeboeffekt war ebenfalls messbar. Hier verringerten sich die Beschwerden allerdings nur um 28,6 Prozent. Dies belegt die Wirksamkeit beider Methoden. Als die Frauen zu ihrer subjektiven Zufriedenheit mit der Therapie befragt wurden, waren 70,3 Prozent mit den Östrogenen und 51,1 Prozent mit dem Antidepressivum zufrieden.