Zöliakie oder nicht? Immer mehr Menschen glauben kein Gluten zu vertragen

Von Nicole Freialdenhoven
3. Dezember 2013

Gluten gehört neben Laktose zu den bekanntesten Lebensmittelphänomen der letzten Jahre: Immer mehr Menschen vertragen Mehlprodukte wie Brot oder Pasta nur noch schlecht und leiden nach dem Konsum unter Darmproblemen wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall.

Dabei leidet weniger als ein Prozent der Bevölkerung an einer echten Zöliakie, einer Allergie gegen Gluten, das "Klebereiweiß", das in Getreide wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt.

Das Phänomen der neuen Unverträglichkeit wird von Wissenschaftlern daher als "Nicht-Zöliakie-Glutensensivität" (NCGS) bezeichnet und beschränkt sich nicht nur auf Europa.

Unverträglichkeit nur durch Hype in der wohlhabenden Schicht ausgelöst?

Auffällig ist jedoch, dass es sich scheinbar um ein Problem der wohlhabenden Schichten handelt, die im Internet ihre Glutensensivität diskutieren und gerne zu wesentlich teureren glutenfreien Produkten greifen.

Manche Experten glauben daher, dass es sich bei bis zu 80% dieser Fälle um psychosomatische Leiden handelt: Weil gerade ein Hype grassiert, glauben viele Menschen, sie seien davon betroffen.

Andere versuchen dem Phänomen mittels Studien und Untersuchung beizukommen, doch bislang konnten keine genauen Ursachen für die angeblich gestiegene Glutenunverträglichkeit gefunden werden.