HPV-Impfung: Krankenkassen übernehmen nun auch für Jungen die Kosten
Die STIKO empfiehlt nun auch Jungen gegen HPV impfen zu lassen
Bislang gab die Ständige Impfkommission (STIKO) die Empfehlung, dass nur Mädchen sich gegen HPV impfen lassen sollen. Der Humane Papillomvirus kann bei ihnen zu Gebärmutterhalskrebs führen und eine Ansteckung sollte daher am besten vor dem 14. Lebensjahr durch die Impfung vermieden werden. Für Jungen gab es bislang keine Empfehlung, doch dies hat die STIKO nun geändert.
HPV stellt auch für Jungen eine Gefahr dar
Da HPV vor allem durch sexuelle Handlungen übertragen wird, können Jungen sich ebenso wie Mädchen infizieren. Zwar kann bei ihnen Gebärmutterhalskrebs nicht als Folge der Infektion auftreten, doch es besteht die Gefahr für Krebs im Mund- und Rachenraum sowie im Analbereich. Eine Schutzimpfung vor dem 14. Lebensjahr ist daher für alle Kinder sinnvoll, nicht nur für Mädchen.
Viele Ärzte und allen voran Onkologen als Spezialisten für Krebs begrüßen diese Entscheidung der STIKO. Die Entwickler des aktuell eingesetzten Impfstoffes gegen Humane Papillomviren fordern schon länger den Impfschutz auch für Jungen zu empfehlen.
Seit 2008 gibt es die Impfung, doch die Krankenkassen übernahmen nur für minderjährige Patientinnen die Kosten. Eltern von Jungen mussten bisher die Impfung aus eigener Tasche bezahlen. Das führte dazu, dass nur ein Bruchteil der Patienten gegen HPV geimpft wurde. Dies könnte sich nun ändern, da die Krankenkassen seit dem 1. Juli 2018 für beide Geschlechter die Kosten übernehmen.
Impfrate auch bei Mädchen immer noch gering
Allerdings ist die Impfrate bei den Patientinnen bislang mit 40 Prozent ebenfalls noch recht klein. Grund dafür dürften unter anderem Berichte über Impfschäden sein. Viele Eltern und junge Frauen sind dadurch verunsichert. Fakt ist jedoch, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, dass die HPV-Impfung zu Folgeschäden wie Lähmungen oder sogar Todesfällen führt. Eine Meta-Analyse von 26 Studien bestätigte dies erst kürzlich. Das Risiko für jeden und jede einzelne ist minimal und der Nutzen, Krebserkrankungen durch HPV zu vermeiden, überwiegt definitiv, so die STIKO.