Hundeblick setzt Hormone bei Frauchen und Herrchen frei

Die tiefe Bindung von Hund und Mensch basiert unter anderem auf hormonellen Bindungsverstärkern

Von Ingo Krüger
17. April 2015

Der Hundeblick lässt Frauchens oder Herrchens Herz höher schlagen. Schauen sich beide tief in die Augen, wird vermehrt das sogenannte "Kuschelhormon" Oxytocin ausgeschüttet. Das haben japanische Wissenschaftler herausgefunden, die Urinproben von Mensch und Hund untersuchten.

Demnach steigern Blickkontakte die gegenseitige Bindung. Zwischen Wölfen und Menschen sind diese hormonellen Bindungsverstärker jedoch nicht vorhanden.

Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen

In einem weiteren Versuch sprühten die Forscher den Vierbeinern Oxytocin in die Nase. Daraufhin suchten die Tiere verstärkt Blickkontakt zu ihren Besitzern. Dieser Test funktionierte jedoch lediglich bei weiblichen Hunden. Rüden reagierten nicht so stark auf das extern verabreichte Oxytocin. Möglicherweise schaltet das Hormon bei weiblichen Hunden andere hormonelle Regelkreise an, die das Bindungsverhalten beeinflussen.

Elterliche Empfindsamkeit

Der Oxytocin-Regelkreis ähnelt nach Meinung der Wissenschaftler dem zwischen Müttern und Kindern. Dies könnte der Grund sein, weshalb die tiefe Bindung von Hund und Mensch, über Artgrenzen hinweg, entstanden ist. Hunde würden so einen Vorteil aus den menschlichen elterlichen Empfindsamkeiten ziehen.