Kuschelhormon Oxytocin sorgt für Frühlingsgefühle - zumindest bei Mäusen

Ohne Oxytocin machen weibliche Mäuse keinen Unterschied zwischen einem männlichen Artgenossen und einem Legostein

Von Nicole Freialdenhoven
17. Oktober 2014

Das körpereigene Hormon Oxytocin wird oft auch als Kuschelhormon bezeichnet, weil es großen Einfluss auf die Gefühle nimmt: So stärkt es die Bindung zwischen Mutter und Kind ebenso wie harmonische Freundschaften und Verliebtheit. Doch Oxytocin kann scheinbar sogar noch mehr: Ohne das Hormon interessieren sich zumindest weibliche Mäuse nicht für ihre männlichen Artgenossen. Ob dies auch auf den Menschen übertragen werden kann, ist jedoch unklar.

Experimentelle Damenwahl

In einem Experiment blockierten Forscher der Rockefeller University in New York spezielle Nervenrezeptoren in den Gehirnen weiblicher Mäuse, die normalerweise auf Oxytocin reagieren. Anschließend wurden die Damen vor die Wahl gestellt, sich zu einem Männchen zu gesellen oder zu einem Legostein. Normalerweise würden sich die Damen in ihrer fruchtbaren Phase freudig auf die Männchen stürzen, doch die Mäuse mit blockierten Rezeptoren machten keinen Unterschied zwischen ihren männlichen Artgenossen und den Legosteinen.

Männer - uninteressanter als Legosteine?

Umgekehrt galt dies übrigens nicht: Das Oxytocin löst diese Effekte nur bei Weibchen in der fruchtbaren Phase aus, nicht jedoch bei Männchen. Ob das Kuschelhormon auch bei menschlichen Damen eine solche Wirkung entfaltet, ist jedoch unklar. So besteht noch Hoffnung für die Männer, dass sie für die Damenwelt auch ohne Hormone interessanter sind als Legosteine.