Hunderttausende Nonnengänse plündern an der Nordsee die Felder

Von Dörte Rösler
26. März 2014

Die Nonnengans ist ein regelmäßiger Gast in Norddeutschland. Auf ihrer langen Reise zwischen dem Eismeer und den wärmeren Winterquartieren legt sie Rast an der schleswig-holsteinischen Küste ein und futtert sich auf den Feldern Kraft für den Weiterflug an. Bei Landwirten sind die Zugvögel deshalb nicht gern gesehen. Wenn sie wie dieses Jahr in riesigen Schwärmen landen, steigt der Schaden in Millionenhöhe.

Das milde Klima hat die Gänsepopulation geradezu explodieren lassen. Beim friesischen Bauernverband werden mittlerweile Forderungen laut, die Nonnengänse mit der Flinte zu vertreiben. Vogelkundler halten das jedoch für kontraproduktiv: wenn die Tiere gejagt werden, müssen sie öfter auffliegen und verlieren dadurch Kraft. Folglich brauchen sie noch mehr Nahrung, um die nötige Energie für den Weiterflug zu speichern.

Mancherorts erkennen die Bewohner außerdem den Nutzen für den Tourismus. Statt die Nonnengans zu verteufeln, werben sie mit dem wogenden Meer aus flatternden und schnatternden Vögeln. Trotzdem dürfte die Freude groß sein, wenn die weißwangigen Tiere wieder in großen Wolken abheben und Richtung Grönland verschwinden.