IBM-Supercomputer Watson erstellt Kochrezepte

Freunde gewöhnungsbedürftiger Zutatenkompositionen können sich von Watson inspirieren lassen

Von Ingo Krüger
16. April 2015

Der von IBM entwickelte Supercomputer Watson hat seine Fähigkeiten schon in der US-Quizshow "Jeopardy" präsentiert und seine menschlichen Konkurrenten mit großem Vorsprung besiegt. Nun liefert Watson ein weiteres Dokument seines Könnens.

Auf 224 Seiten gibt es Kochrezepte, die auf der künstlichen Intelligenz des Rechners basieren. Dazu zählen exotische Gerichte wie "Kenianische Kohlsprossen" und "Zwetschgen-Speck-Cider".

Gewöhnungsbedürftige Zutatenkompositionen

Die IBM-Rezeptsammlung "Cognitive Cooking with Chef Watson" ist für rund 30 Euro erhältlich. Ob sich der Kauf lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Köche, die Rezepte des Buches schon vor Erscheinen ausprobiert haben, sind unterschiedlicher Meinung.

So kombiniert Watson Zutaten, die nur schwerlich zusammenpassen, so etwa beim "Thai-Jüdischen Huhn" oder bei einer "Schweizer Thai-Spargelquiche". Auch das "Amerikanische Kung-Pao-Huhn" scheint gewöhnungsbedürftig. Andere Gerichte, wie "Vietnamesisches Apfel-Kebab" oder "Türkische Bruschetta", stoßen dagegen auf Begeisterung bei den Testern.

Chemische Komponenten und Geschmacksprofile

Der Computer nutzt für seine Kreationen Daten über Nahrungsmittel und Zutaten - von chemischen Komponenten bis zu Geschmacksprofilen. Daraus entwickelt er neue Geschmackskombinationen. Dabei analysiert "Watson" auch Molekularstrukturen der Ingredienzen.

Dem Rechner ist auch bekannt, dass der Menschengaumen rund 70 unterschiedliche chemische Zusammensetzungen nach verschiedenen Beliebtheitsskalen empfindet. Nur Kochen muss man noch selbst.