Immer mehr Erkrankungen an Speiseröhrenkrebs

Die Überlebenschancen einer Speiseröhrenkrebserkrankung steigen je früher die Diagnose stattfindet

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
28. August 2012

In den letzten 20 Jahren haben in Deutschland die Erkrankungen an Speiseröhrenkrebs um das Sechsfache zugenommen, wie die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) berichtet.

Früherkennung erhöht die Heilungschancen drastisch

Wird eine solche Erkrankung aber nicht rechtzeitig erkannt, so liegt die Überlebensrate nur bei 17 Prozent der Fälle, doch bei einer Früherkennung ist sie auch bis zu 90 Prozent heilbar. Die erste Vorstufe der Erkrankung ist die sogenannte Barrett-Schleimhaut, die in Deutschland bei 1,3 Prozent der Erwachsenen vorliegt, wobei besonders Männer älter als 50 Jahre und mit Übergewicht und einem chronischen Reflux, das heißt Aufstoßen des Magensaftes, betroffen sind.

In diesen Fällen steigt das Risiko für eine Krebserkrankung drastisch an. Aber die Ärzte konnten in den letzten zehn Jahren enorme Fortschritte bei der Früherkennung und Diagnose sowie der Behandlung verzeichnen.

Verschiedene Therapieverfahren

Bei der Therapie hat sich seit Jahren die Mucosaresektion bewährt, wobei mit Hilfe eines Endoskop die betroffene Schleimhaut schrittweise entfernt wird. In den USA wurde dann 2003 ein anderes Verfahren entwickelt, die sogenannte Radiofrequenz-Ablation oder auch als BarrX-Verfahren bezeichnet.

Hierbei wird die Schleimhautoberfläche in den betroffenen Bereichen verödet. Ein ganz neues Verfahren, das aber nur wenig in Europa angeboten wird, ist die Endoskopische Submucosa-Dissektion (ESD), wobei die komplette kranke befallene Schleimhaut ringsum in der Speiseröhre entfernt wird.

Dadurch kann der Pathologe die Schleimhaut komplett untersuchen und nicht nur Teile, so dass die Gefahr einer erneuten Krebserkrankung verringert wird. Diese letzte Methode kann aber nur von erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden und ist zudem auch sehr zeitaufwendig.