Immer mehr Kinder leiden unter chronischen Schmerzen: Ärzte vermuten psychologische Gründe

Von Nicole Freialdenhoven
25. März 2014

In Deutschland leiden immer mehr Kinder und Jugendliche unter chronischen Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen. Mediziner sind der Ansicht, dass es sich dabei zu über 90 Prozent um eine primäre Genese handelt, das heißt, dass die Schmerzen nicht als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit auftreten.

So können Kopfschmerzen beispielsweise auftreten, wenn das Kind an bislang unentdeckten Sehproblemen leidet. Hier würden keine Schmerztabletten helfen, sondern eine Brille.

Was sind die häufigsten Gründe für die Schmerzen?

Tatsächlich leiden die meisten Kinder und Jugendlich jedoch unter Spannungskopfschmerzen, die den ganzen Kopf umfassen, oder um Migränekopfschmerzen, die einseitig und mit hoher Intensität auftreten.

Auch bei den Bauchschmerzen werden verschiedene Störungen diagnostiziert, darunter das Reizdarmsyndrom, eine abdominelle Migräne oder eine funktionelle Dyspepsie (Reizmagen, der mit Schmerzen, Übelkeit oder Völlegefühl einhergeht).

Organische Ursachen werden für diese Schmerzen selten gefunden. Die Mediziner weisen darauf hin, dass derartige Schmerzen zumeist nicht auf eine körperliche Erkrankung zurückzuführen sind, sondern eher auf biopsychosoziale Gründe. Dazu gehören dann zum Beispiel der Leistungsdruck in der Schule und der Stress durch einen zu vollen Terminkalender.