Immer mehr Kinder leiden unter Kopfschmerzen: Aufklärung sinnvoller als Medikamente

Von Nicole Freialdenhoven
16. September 2014

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden in Deutschland unter Kopfschmerzen. Als Gründe werden zumeist Stress und Überforderung in der Schule angegeben, der Erwartungsdruck der Eltern und ein vollgepackter Stundenplan ohne Zeit zur Entspannung.

Mediziner weisen jedoch darauf hin, dass es wenig sinnvoll ist, einfach Tabletten gegen die Kopfschmerzen zu schlucken und weiter zu machen wie bisher. Stattdessen sollten Kinder und Jugendliche besser darüber aufgeklärt werden, wie Kopfschmerzen entstehen und wie sie verhindert werden können.

Aufklärung über Kopfschmerzen hilft besser als Schmerzmittel

Für eine Studie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft wurden 1700 Schüler zwischen 12 und 15 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt, von denen eine 45 Minuten lang eingehend über Kopfschmerzen aufgeklärt wurde. Sie erhielten Tipps zur Vermeidung von Stress, zum Beispiel durch eine bessere Zeiteinteilung beim Lernen.

Zusätzlich wurden sie über weitere Faktoren aufgeklärt, die Kopfschmerzen begünstigen, wie Bewegungsmangel oder ungenügende Flüssigkeitszufuhr. Dazu wurden ihnen Übungen beigebracht, die Nackenverspannungen wieder lösen.

Nach sieben Monaten zeigten sich deutliche Erfolge: Von den Schülern, die am Aufklärungsunterricht teilgenommen hatten, litten ganze 77 Prozent weniger häufig unter Kopfschmerzen als die Schüler aus der Vergleichsgruppe. Vor allem Spannungskopfschmerzen traten nun weit weniger auf.