Immuntherapie gegen Allergien: Ärzte erklären, wem sie wirklich helfen
Die Erfolgschance durch die langwierige Immuntherapie ist nicht bei jedem Allergiker gleich groß
Menschen mit einer Allergie gegen
haben es im Alltag schwer. Die beste Möglichkeit, der Krankheit zu entgehen, ist in der Praxis fast unmöglich zu erreichen: den Auslösern (Allergenen) aus den Weg gehen. Für die meisten Betroffene heißt es daher, sobald die Symptome wie Augentränen und Niesen auftreten, Tabletten schlucken und Augentropfen nehmen.
Was bei einer Immuntherapie passiert
Wer genügend Ausdauer und Kampfgeist mitbringt, kann jedoch auf eine letzte Alternative zurückgreifen: eine Immuntherapie. Dabei wird der Patient über viele Monate hinweg immer wieder mit kleinen Mengen der Allergene in Kontakt gebracht.
Das Immunsystem soll so die Chance bekommen, sich daran zu gewöhnen und die Überreaktion abzubauen. Doch während die Immuntherapie bei manchen Patienten sehr gut anschlägt, zeigt sie bei anderen fast keine bis überhaupt keine Wirkung. Warum das so ist, haben Forscher nun herausgefunden.
Auch wenn man herausgefunden hat, auf welche Pollen etc. ein Patient im Detail reagiert, kennt man im Grunde die Allergene noch nicht. Jeder Auslöser besteht aus hunderten Proteinen und jedes Eiweiß darin könnte der eigentliche Auslöser der Allergie sein.
Die moderne Allergiediagnostik hat inzwischen aber ermittelt, dass es im Regelfall nur circa ein Dutzend Eiweiße sind, die als Allergene infrage kommen. Es gilt daher, bei jedem Patienten vor einer Immuntherapie genau zu schauen, welches dieser Eiweiße bei ihm die Überreaktion der Abwehrkräfte auslöst.
Wann ist eine langwierige Therapie sinnvoll?
Die neue Methode zum individuellen Nachweis trägt den Namen "komponentenbasierte Allergiediagnostik", kurz CRD. So kann der Arzt sehen, ob ein Allergiker auf die Haupt- oder die Nebenallergene reagiert. Eine Immuntherapie wirkt vor allen Dingen bei jenen, die auf die Hauptallergene reagieren. Hier ist die Anstrengung der langwierigen Therapie sinnvoll.
Bei den Nebenallergenen dagegen ist die Erfolgschance eher klein. Patienten sollten Wert auf den Vorab-Test legen, damit sie den Nutzen einer Immuntherapie richtig einschätzen können.
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Quelle
- http://derstandard.at/2000016089856/Immuntherapie-Nicht-immer-hilfreiche-Spritzen Abgerufen am 29. Mai 2015