Die individualisierte Immuntherapie gegen Krebs macht Fortschritte

Forschern gelingt die Herstellung eines synthetischen Impfstoffes gegen spezifische Mutationen

Von Cornelia Scherpe
30. April 2015

Schon seit einigen Jahren sind viele Onkologen davon überzeugt, dass die derzeitigen Strategien gegen Krebs nicht die beste Antwort auf die Erkrankung sind. Als Fachärzte für Krebsleiden kennen sie die Probleme, die bei einer Chemotherapie und einer Bestrahlung für den Patienten entstehen.

Das Immunsystem wehrt sich

Es hat ein Umdenken eingesetzt und dabei steht die Immuntherapie im Zentrum der Aufmerksamkeit. Diese Behandlung soll nicht durch Strahlen oder aggressive Wirkstoffe die Krebszellen zerstören, sondern dem menschlichen Immunsystem unter die Arme greifen.

Die Abwehrkräfte im Körper stehen den Krebsgeschwüren nicht so hilflos gegenüber, wie man lange Zeit glaubte. Das Immunsystem reagiert sehr wohl auf bösartig mutierte Zellen und versucht auch, diese anzugreifen und unschädlich zu machen.

Allerdings hat auch der Krebs diverse Strategien entwickelt, um sich zu schützen. Daher verliert das Immunsystem oft den Kampf.

Die individualisierte Immuntherapie

Die moderne Onkologie will das ändern und arbeitet an der Entwicklung von einer individualisierten Immuntherapie. Der Traum ist, dass jeder Patient so ein auf ihn zugeschnittenes Konzept der Immuntherapie bekommt.

Genetische Mutationsmuster

Die aktuellsten Fortschritte vermeldet dabei ein internationales Forscherteam. Sie haben bei dem Fakt angesetzt, dass sich jede Krebsart durch ganz eigene Mutationsmuster von anderen unterscheidet. Dieser genetische Fingerabdruck soll helfen, gezielte und individuelle Immuntherapien zu entwickeln.

Synthetischer Impfstoff

Sobald das Muster eines Tumors erkannt wurde, kann im Labor ein synthetischer Impfstoff hergestellt werden, der maßgeschneidert ist. Bekommt der Patient diesen Impfstoff, wirkt das Mittel wie ein Trainer auf das Immunsystem. Die Abwehrkräfte können gezielt gegen den Krebs vorgehen.

Durch die immer besser werdende Technik ist es dem Team auch bereits gelungen, die Impfstoffe zeitnah herzustellen. Bei drei Tumorarten war es ihnen möglich, die Mutationen genau zu erkennen und jeweils einen Impfstoff zu synthetisieren.