Impfstoff gegen Denguefieber nun auch in Brasilien zugelassen

Der noch junge Wirkstoff namens Dengvaxia bietet einen Schutz von circa 65 Prozent

Von Cornelia Scherpe
5. Januar 2016

Das Denguefieber zählt zu den gefährlichen Tropenkrankheiten. Übertragen durch Stechmücken, ähnelt es in seinem Verlauf einer Grippe, kann bei schweren Infektionen aber auch zu inneren Blutungen und damit dem Tode führen.

Bekannt sind vier Unterarten, die allesamt von den Mücken übertragen werden können. Wer die Infektion überlebt, besitzt eine lebenslange Resistenz gegen die jeweilige Variante, bleibt gegenüber den übrigen drei jedoch weiterhin empfänglich.

Einen Impfstoff gegen die Krankheit gibt es bereits. Der noch junge Wirkstoff mit dem Namen Dengvaxia, der sich bereits in Studien mit insgesamt 40.000 Teilnehmern in insgesamt 15 Ländern bewährt hat, soll nun in Brasilien zugelassen werden. Das Land zieht damit mit Mexiko und den Philippinen gleich.

Impfstoff soll potentielle Besucher der Olympischen Sommerspiele 2016 beruhigen

Ein Grund für die Zulassung sind die Olympischen Sommerspiele, die 2016 in Brasilien ausgetragen werden. Aufgrund der hohen Infektionsgefahr dürften viele Touristen vor einer Reise zurückschrecken.

Allein 2015 sind in Brasilien 1,5 Millionen Fälle von Denguefieber erfasst worden und rund 800 Patienten sind an den Folgen verstorben. Indem der Impfstoff nun zur Verfügung steht, wird die Gefahr deutlich kalkulierbarer.

Der Impfstoff soll für Personen

  • ab neun Jahren und
  • bis maximal 45 Jahren

zum Einsatz kommen. Der Impfschutz stellt sich allerdings erst ein, wenn man insgesamt drei Einzelimpfungen erhalten hat. Der durchschnittliche Schutz liegt dann bei circa 65 Prozent.

Ärzte geben allerdings zu Bedenken, dass der Impfschutz zwar als Gegenspieler zu allen vier bekannten Unterarten des Denguefiebers gedacht ist, man im Detail aber nicht weiß, wie gut er gegen die einzelnen Serotypen wirkt.

Menschen sollen sich auch durch konservative Mittel so gut wie möglich schützen

Unabhängig von der Entwicklung und der Verbreitung des Impfschutzes forschen Wissenschaftler daher weiter, wie man die Stechmücken an sich verändern kann, damit die Gefahr einer Übertragung sinkt. Einheimische und Urlauber werden außerdem dazu angehalten, sich mit konservativen Mitteln so gewissenhaft wie möglich vor den Stichen der Insekten zu schützen.