Implantierter Sensor im Kopf zeigt überhöhten Hirndruck an

Von Ingo Krüger
10. Januar 2014

Ein kleiner Sensor kann möglicherweise bald das Leben vieler Patienten erleichtern, die unter einem Hydrocephalus, auch als Wasserkopf bekannt, leiden. Mit dem Implantat, das deutsche Wissenschaftler entwickelt haben, lässt sich jederzeit schnell und einfach von außen der Hirndruck kontrollieren. Erforderlich ist dafür lediglich ein Handlesegerät.

Ursache eines Wasserkopfs

Bei einem Wasserkopf bildet sich zu viel Hirnflüssigkeit (Liquor), die sich in den Hirnkammern sowie zwischen Gehirn und Schädelknochen befindet. Da sie vom Körper nicht mehr richtig aufgenommen wird, erhöht sich der Hirndruck. Ein Hydrocephalus ist häufig die Folge einer Aneurysmablutung, von schweren Schädel-Hirn-Verletzungen oder Hirntumoren. Er kann jedoch auch angeboren sein.

Beheben des Hirndrucks

Bei erhöhtem Hirndruck wird eine frühestmögliche Entlastung durch Ableitung der Hirnflüssigkeit mittels einer Drainage angestrebt. Dies geschieht mit Hilfe eines dünnen Plastikschlauchs, eines sogenannten Cerebralshunts, der den Liquor aus den Gehirnkammern körperintern etwa in den Bauchraum abführt. Wird nun zusammen mit dem Shunt-System der Sensor ins Gehirn des Patienten implantiert, lässt sich der Hirndruck in wenigen Sekunden und ohne aufwändige Untersuchungen auslesen.

Handhabung des Handlesegeräts

Klagt der Patient etwa über Beschwerden, muss der Arzt lediglich das Handlesegerät von außen an den Kopf des Betroffenen halten. Das Gerät sendet magnetische Funkwellen und liefert auch Energie für den Sensor im Shunt. Dabei misst das Implantat Temperatur und Druck im Liquor und sendet diese Daten zurück zum Handlesegerät. Der Arzt hat anschließend die Möglichkeit, das Ventil des Shunt-Systems von außen entsprechend einzustellen und es individuell an den Patienten anzupassen.