In China ist es durch die Impfung gegen Hepatitis B zur Entstehung mutierter Viren gekommen

Von Cornelia Scherpe
17. Oktober 2013

Hepatitis B kann bereits seit längerer Zeit durch eine Impfung vorgebeugt werden. Der erste wirksame Stoff dagegen kam 1982 aus den medizinischen Laboren. und zehn Jahre später veröffentlichte die WHO die allgemeine Impfempfehlung.

In China ist es daher bereits ab 1992 Routine, dass Eltern ihre Kinder zum Arzt bringen und diese dort gegen den Virus impfen lassen. Da China als ein Hochrisikogebiet für Hepatitis B gilt, wurden rund 80 Millionen Kinder in dieser Zeit vor einer Infektion geschützt.

Hepatitis B-Impfung Auslöser für mutierte Viren?

Doch dieser Schritt zur Gesundheit hat einer aktuellen Studie zufolge offenbar auch eine bisher unbekannte Nebenwirkung. Eine statistische Auswertung hat gezeigt, dass im Zeitraum von 1992 bis 2005 die Rate von mutierten Viren um das Doppelte angewachsen ist. Die Forscher schließen einen Zufall aus und sagen damit, dass es die Impfung gegen Hepatitis B war, die zu dieser Mutation geführt hat. Vor Einführung der Impfung waren bei 6,5 Prozent der Viren spezielle Marker auf ihrer Oberfläche mutiert. Im Jahr 2005 lag diese Quote bereits bei 14,8 Prozent.

Die Mutation bewirkt, dass sich an der Oberfläche keine Antikörper mehr festsetzen können. Doch nur diese hätten die Möglichkeit, die Viren unschädlich zu machen. Durch die Mutation kann sich der Virus also effektiv gegen einen Angriff des Wirtskörpers schützen.

Ärzte empfehlen weiterhin Impfung gegen Hepatitis B

Dennoch ist das Impfen weiterhin eine sinnvolle Sache, so die Mediziner. Immerhin gehört Hepatitis B zu den häufigsten Infektionen mit einem Virus. Schätzungsweise einer von drei Menschen erkrankt daran. Kann der Körper sich nicht richtig wehren, wird die Infektion chronisch und schadet der Leber. Im schlimmsten Fall entsteht so eine lebensbedrohende Leberzirrhose.