In der Schwangerschaft zur Grippeimpfung: Autismus-Risiko für das Kind steigt nicht

Geimpfte oder an Influenza erkrankte Frauen müssen keine erhöhte Autismus-Gefahr für das Ungeborene fürchten

Von Cornelia Scherpe
8. Dezember 2016

Viele Menschen lassen sich gegen die saisonale Grippe impfen und senken damit das Risiko, beim Kontakt mit den Viren eine schere Infektion zu bekommen. Während der Schwangerschaft sind viele Frauen allerdings verunsichert, ob sie sich wirklich gegen die Grippe impfen lassen sollen.

Seit Jahren steht der Verdacht im Raum, dass durch die Impfung das Risiko auf Autismus beim Kind steigt. Eine aktuelle Meta-Studie entkräftet diese Annahme jedoch deutlich. Geimpfte Frauen und auch Schwangere, die dennoch an der Influenza erkranken, müssen keine erhöhte Autismus-Gefahr für das Ungeborene fürchten.

Zusammenhang zwischen Influenza und Autismus?

Für die Studie waren 200.000 Jungen und Mädchen untersucht worden, deren Mütter während der Schwangerschaft entweder die Grippe bekommen, sich für eine Schutzimpfung entschieden, oder nichts unternommen hatten. 45.231 Frauen hatten sich impfen lassen und Influenza-Fälle traten bei 1.400 Patientinnen auf.

Von den untersuchten Kindern hatten 3.103 eine Form von Autismus; häufig war es das Asperger-Syndrom. Von allen 200.000 Kindern waren demnach nur 1,6 Prozent betroffen. Wie verteilte sich dieses Gesamtrisiko auf die Impfungen und Grippefälle?

  • 443 Frauen hatten sich noch im ersten Trimester impfen lassen, beziehungsweise waren an der Grippe erkrankt. Fälle von Autismus traten zu 1,8 Prozent auf.
  • Im zweiten Trimester waren es 431 Impfungen beziehungsweise und Autismusfälle zu 1,6 Prozent.
  • Im letzten Trimester 541 Impfungen beziehungsweise und Autismusfälle und 1,3 Prozent Fälle von Autismus.
  • Vergleicht man dies mit den Frauen ohne Impfung oder Infektion, zeigt sich bei der Kontrollgruppe ein Risiko von insgesamt 1,6 Prozent.

Keine Gefahr nachgewiesen

Die Zahlen sind also vergleichbar. Das zeigt deutlich, dass für Schwangere mit Impfwunsch nichts gegen den Gang zum Hausarzt spricht. Auch eine Grippe-Infektion selbst verändert die Gehirnentwicklung des Ungeborenen nicht.