In die Radarfalle gerast - Argumente und Ausreden für erwischte Autofahrer

Von Dörte Rösler
16. Oktober 2013

Beim ersten bundesweiten Blitz-Marathon ging die Polizei an 8700 Stellen auf Raserjagd. Um das Bewusstsein für Tempogrenzen zu schärfen, wurden die Kontrollpunkte vorher veröffentlicht. Dennoch konnten die Beamten 83.000 Fahrzeuge wegen zu hoher Geschwindigkeit stoppen.

Konsequenzen der Geschwindigkeitsüberschreitungen

In den meisten Fällen betrug die Geschwindigkeitsüberschreitung weniger als 10 km/h, was ein Bußgeld von 15 Euro nach sich zieht. Wer mehr als 70 km/h zu schnell unterwegs war, muss allerdings 600 Euro zahlen. Zudem gibt es vier Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot. Das trifft hart.

Viele Fahrer, denen der Führerscheinentzug droht, wenden sich deshalb an einen Anwalt. Große Chancen auf Erfolg haben sie nicht, manche Verteidigungsstrategien sind jedoch besser als andere. Falls das Blitzer-Foto unscharf ist, kann man zum Beispiel abstreiten, selbst am Steuer gesessen zu haben.

Mögliche Wege den Konsequenzen der Geschwindigkeitsüberschreitungen zu entgehen

Dass die Polizei überhaupt Fotos von Rasern macht, lässt sich aber nicht verhindern. So ist ein Fahrer mit seiner Klage wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts gescheitert. Erfolgreicher ist ein Widerspruch, weil das Messgerät ungenau gearbeitet hat oder weil der Fahrer aufgrund widriger Umstände das Tempolimit-Schild nicht bemerkt hat. Solches "Augenblickversagen" kann einen ansonsten unbescholtenen Fahrer vor dem Führerscheinverlust retten.

In Krefeld wurde bei den Kontrollen sogar ein Lama geblitzt. Mit tierischen Ausreden können Autofahrer vor Gericht aber normalerweise nicht landen. Das Amtsgericht Lüdinghausen wies zum Beispiel einen Autofahrer ab, den angeblich ein sportlicher Hase überholt hatte - bei Tempo 80.