In Margarine und Eiscreme lauert Gefahr für den Darm: Emulgatoren am Pranger

Negativer Einfluss von E466 und E433 auf die Darmflora nachgewiesen

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2015

Und wieder hat die moderne Wissenschaft einen Weg gefunden, den Menschen das Essen zu verleiden: Nun sind es Emulgatoren, die am Pranger stehen.

Emulgatoren in der Nahrung

Mehr als 15 Emulgatoren werden in der Nahrungsmittelindustrie verwendet, um beispielsweise Lebensmittel länger haltbar zu machen oder Aufstriche wie Margarine und Frischkäse besonders cremig zu machen.

Ohne Emulgatoren könnten auch Substanzen wie Öl und Wasser nicht zu Dressings oder Mayonnaise verschmelzen.

Auf Lebensmittelpackungen sind diese Emulgatoren mit Bezeichnungen wie E466 und E433 zu finden.

Einfluss von E466 und E433 auf die Darmflora

Forscher der Georgia State University in Atlanta haben sich nun mit diesen beiden Emulgatoren näher beschäftigt und in Experimenten mit Mäusen festgestellt, dass sie die Zusammensetzung der Darmflora stark beeinflussen: Die Tiere, die nach der Geburt ständig Emulgatoren in der Nahrung erhielten, zeigten nach vier Monaten eine Neigung zu Übergewicht und zu erhöhten Blutzuckerwerten.

Auch erste Ansätze für das metabolische Syndrom und chronische Darmentzündungen wurden gefunden.

Übertragung der Studie auf den Menschen

Zwar erhielten die Mäuse eine Dosis an Emulgatoren, die für einen Menschen bedeuten würde, sich täglich nur von Eiscreme zu ernähren, aber die Forscher waren dennoch geschickt: Schon ein Zehntel der Konzentration von Emulgatoren, die die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) für zulässig erklärt, reichte aus, um die Darmflora stark zu verändern.

Sie vermuten nun, dass Emulgatoren mit Schuld an der ständigen Zunahme an Darmkrankheiten wie Morbus Crohn und dem metabolischen Syndrom sein könnten.