In-vitro-Fertilisation - Hormonbehandlung der Eierstöcke erhöht Tumorrisiko minimal

Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der In-vitro-Fertilisation und Eierstocktumoren

Von Frank Hertel
31. Oktober 2011

Das Netherland Cancer Institute aus Amsterdam berichtet in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Human Production" über eine Studie mit 25152 Frauen. Alle Frauen hatten einen unerfüllten Kinderwunsch.

Studie zur In-vitro-Fertilisation

19146 dieser Frauen ließen sich zwischen 1983 und 1995 mit Hilfe der sogenannten In-vitro-Fertilisation künstlich befruchten. Dazu wurden ihnen Hormone in die Eierstöcke gespritzt, damit die nötigen Eizellen produziert werden. Die restlichen 6006 Frauen bekamen diese Behandlung nicht und konnten als Kontrollgruppe dienen.

Nach 15 Jahren hatten 77 Frauen Tumore in den Eierstöcken entwickelt. 61 dieser Frauen kamen aus der Gruppe, die eine Hormonbehandlung erhalten hatte.

Tumorbildung durch Hormonbehandlung

Michael Ludwig ist Experte für Reproduktionsmedizin in Hamburg. Er sagt, dass das Risiko für so eine Tumorbildung sehr gering sei. Dennoch müssten die Tumore operiert werden und das bedeute in den meisten Fällen eine Entfernung der Eierstöcke.

Die Studie ergab allerdings auch, dass es sich bei den meisten gefundenen Tumoren um sogenannte Borderline-Tumore handelte. Diese Grenztumore sind nicht eindeutig gut- oder bösartig. Aufgrund der Ungewissheit muss man sie dennoch entfernen.