Indonesien: Mussten Orang-Utans für Palmöl sterben?

Von Katharina Cichosch
18. Mai 2012

Während der Tierschutz noch vor wenigen Jahrzehnten in vielen Teilen dieser Erde eher stiefmütterlich behandelt wird, so steht er heute bei vielen Politikern auf der Tagesordnung. In Indonesien beispielsweise, das über eine enorme Fläche tropischen Regenwalds verfügt, werden illegale Abholzungsaktionen oder Brandrodung empfindlich bestraft.

Doch auch diese hohen Strafen konnten nicht verhindern, dass jetzt abermals große Flächen Regenwald in der Region Sumatra gerodet wurden. Dabei sollen Umweltschützern zu Folge um die 100 Orang-Utans gestorben sein. Die faszinierenden Menschenaffen mit dem leuchtend roten Fell leben bevorzugt in den tiefen Regenwäldern der Region. Ihr Bestand ist schon jetzt ernsthaft bedroht; die Brandrodung könnte das Aussterben vor Ort nochmals beschleunigen.

Die Täter der Brandrodung zwar noch nicht eindeutig ermittelt, doch der Verdacht gegen zwei Palmöl-Firmen verhärtet sich. Der Vorwurf: Die Unternehmen sollen den Regenwald abgefackelt haben, um Platz zu machen für eigene, schnellwachsende Bäume - Palmen, aus denen anschließend das bekannte Palmöl gewonnen werden kann. Die Gewinnung von Palmöl steht bei Umweltschützern seit längerem in der Kritik, weshalb viele Menschen inzwischen auf Produkte mit diesem Inhaltsstoff verzichten.