Inventur für alle Tier- und Pflanzenarten geplant

Derzeit sind so viele Forscher und Amateure in der Taxonomie tätig wie noch niemals zuvor

Von Ingo Krüger
25. Januar 2013

Wie viele Pflanzen- und Tierarten es auf der Erde gibt, weiß niemand genau. Immer wieder werden neue Spezies entdeckt, die noch kein Mensch zuvor jemals gesehen hat. Andererseits stehen 65.500 Arten auf der Roten Liste, fast ein Drittel davon gilt als akut vom Aussterben bedroht.

Klassifizierung von Arten

Um sich einen genauen Überblick zu verschaffen, planen neuseeländische Biologen eine Inventur von Flora und Fauna. Was auf den ersten Blick unmöglich scheint, ist nach Ansicht der Wissenschaftler von der Universität in Auckland mit weniger Aufwand verbunden als vermutet. So sind derzeit so viele Forscher und Amateure in der Taxonomie tätig wie noch niemals zuvor. Die Zahl derjenigen, die sich mit der Klassifizierung von Arten beschäftigen, soll rund 50.000 betragen.

Schutz für bedrohte Arten

Aktuell beschreiben Fachleute in jedem Jahr insgesamt 18.000 Arten neu. Bei einem Bestand von zwei Millionen Spezies wäre die Inventur damit bis 2040 abgeschlossen. Sollten allerdings fünf Millionen Arten auf der Erde existieren, wären die Arbeiten erst im Jahre 2220 beendet.

Wie bedrohte Arten geschützt werden sollen, teilten die neuseeländischen Wissenschaftler jedoch nicht mit. Wenn in jedem Jahrzehnt rund fünf Prozent aller Spezies verschwinden würden, was durchaus möglich ist, würde sich der Gesamtbestand aller Arten in den nächsten 150 Jahren halbieren.