IOC-Präsident Bach erinnert Athleten vor Olympia in Sotschi schriftlich an Demonstrationsverbot

Von Ingo Krüger
10. Dezember 2013

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat mögliche Teilnehmer an den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi darauf hingewiesen, sich politischer Meinungsäußerungen zu enthalten.

Man wolle allen Athleten Regel 50 der olympischen Charta noch einmal erklären, teilte IOC-Präsident Thomas Bach mit. Ferner sollten sich alle Sportler noch einmal die Auslegung dieser Anweisung ins Bewusstsein rufen. Er versichere ihnen zudem, so Bach, dass sie in Sotschi geschützt würden und sich nicht auf politische Kontroversen einlassen müssten.

Paragraf 50 der olympischen Charta verbietet Demonstrationen "politischer, religiöser oder rassenbezogener Propaganda an den olympischen Stätten, Austragungsorten oder anderen Bereichen". Die genauen Anweisungen an die Athleten will die Exekutive des IOC auf seiner Sitzung am Dienstag beschließen. In der Folge sollen sie die verschiedenen Nationalen Olympischen Komitees bekommen.

In Russland existiert ein international umstrittenes Verbot von Homosexuellen-Propaganda. Positive Äußerungen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen vor Minderjährigen sind demnach strafbar. Während der Spiele will Russland seine rigorose Haltung jedoch lockern, kündigte der russische Inlands-Geheimdienst an. Damit komme Russland den internationalen Forderungen nach, auch während der Veranstaltung das Recht auf freie Meinungsäußerung zu gewährleisten.