Irland verlässt den Euro-Rettungsschirm: ist die Krise schon vorbei?

Von Dörte Rösler
16. Dezember 2013

Die Iren wollen nicht mehr auf Hilfsgelder der EU angewiesen sein. Am Sonntag verließen sie den Euro-Rettungsschirm. Regierungschef Enda Kenny sieht sein Land am Ende der Krise - dennoch müssen die Iren weiter sparen. Die Kürzungen bei den Sozialleistungen werden 2014 nochmals verschärft.

Irlands Krise 2010

Als Irland 2010 von einer Immobilienblase und einem maroden Bankensektor geschwächt war, bat die Regierung den Internationalen Währungsfonds um Hilfe. Die Unterstützung betrug 67,5 Milliarden Euro, weitere 17,5 Milliarden mussten die Iren selbst aufbringen. Dafür verpflichteten sie sich, den Bankensektor zu reformieren, Steuern zu erhöhen, die Gehälter von Staatsdienern und Sozialausgaben zu senken.

Irlands Pläne bis 2020

Bis 2020 will Irland die Staatsschulden um 25 Prozent reduzieren und gezielt in die Schaffung neuer Arbeitsplätze investieren. Denn hier zeigt sich die Kehrseite des Sparprogramms: die Arbeitslosigkeit stieg bis auf 15,1 Prozent. Aktuell ist sie auf 12,8 Prozent gesunken, aber auch die Arbeitslosenhilfe sinkt. In den letzten fünf Jahren haben deshalb 120.000 Menschen das Land verlassen - bei einer Einwohnerzahl von nur 4,6 Millionen. Dennoch ist die Regierung optimistisch und rechnet im kommenden Jahr mit einem Wirtschaftswachstum.