Ist es ein Harnwegsinfekt? Ein Teststreifen und drei Fragen an den Patienten reichen zur Diagnose

Von Cornelia Scherpe
21. November 2013

Menschen mit einem Harnwegsinfekt leiden unter der plötzlichen Entzündung und suchen meist einen Arzt auf. Die Schmerzen beim Wasserlassen sind das primäre Symptom, doch freilich können auch andere Ursachen dazu führen. Bisher gibt es relativ viele Methoden, um eine Diagnose zu treffen und das kann zur Verwirrung der Patienten führen. Welche Methode die Beste ist, darüber streiten die Ärzte.

Niederländische Studie

Eine Forschergruppe aus den Niederlanden hat nun ein Verfahren getestet, das fast immer zur richtigen Diagnose führt. Der entscheidende Vorteil ist, dass es zudem recht einfach in der Durchführung ist. Der Mediziner muss nur drei Fragen stellen und dem Patienten einen Teststreifen geben. Der Patient muss etwas Urin auf den Streifen geben und schon kann der Arzt bei der Auswertung sehen, wie viel Nitrat im Urin ist.

Bei 196 Frauen führte man im Vorfeld eine aufwendige Bakterienanalyse durch und konnte bei 61 Prozent einen Harnwegsinfekt mit Sicherheit nachweisen. Dies diente zur Überprüfung, wie sicher die nun ausprobierte Methode wirklich ist. Nun bat man die Patientinnen, einen Fragebogen auszufüllen. Dabei zeigte sich, dass es drei Fragen gibt, deren Antworten häufig auf einen Harnwegsinfekt hindeuten.

Die drei Fragen

Frauen, die selbst vermuteten, dass sie einen haben, hatten diesen auch in 70 Prozent der Fälle. Wer hier mit "Nein" geantwortet hatte, war nur in 44 Prozent der Fälle betroffen gewesen. Ein "Ja" auf die Frage nach Schmerzen beim Urinieren war auch wegweisend. 83 Prozent der Ja-Sagenden hatten einen Harnwegsinfekt. Auch die Frage nach Juckreiz und ein "Ja" darauf war wichtig. Hier lag in 79 Prozent der Fälle ein Infekt vor.

Ergebnisse des Teststreifens

Bei der Untersuchung mittels Teststreifen war der Nitratwert wichtig: War er zu hoch, lag in 95 Prozent der Fälle ein Infekt vor. Allerdings war er bei 45 Prozent der wirklich Betroffenen auch negativ und kann daher nicht allein als Diagnosemittel benutzt werden.