Japanische Forscher züchten funktionsfähiges Lebergewebe aus Stammzellen

Von Dörte Rösler
4. Juli 2013

Stammzellen gelten als Hoffnungsträger der Medizin. Aus ihnen lassen sich verschiedenste Zelltypen entwickeln, die dann im Organismus eingesetzt werden. Wie weit die Forscher ihrem Traum von individuellen Ersatzorganen inzwischen gekommen sind, beweist jetzt eine Studie an Leberzellen.

Japanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, aus menschlichen Stammzellen neues Lebergewebe zu züchten. Dieses implantierten sie Mäusen, bei denen die Leberzellen bereits kurz nach der Operation ihre Arbeit aufnahmen. Dabei weisen die Forscher darauf hin, dass für die Entwicklung von neuem Gewebe keine embryonalen Stammzellen erforderlich seien.

Vielmehr nutzen die Wissenschaftler sogenannte iPS-Zellen aus reifen Körperzellen. Das Verfahren zur Herstellung dieser programmierbaren Stammzellen wurde 2012 mit dem Medizin-Nobelpreis gewürdigt. Obwohl die iPS-Zellen sich selbständig zu neuem Gewebe organisieren, können sie jedoch noch keine vollständigen Organe bilden.

Bis sich komplette Ersatzorgane im Labor züchten lassen, ist noch weitere Forschung nötig. Die Verantwortlichen der japanischen Studie rechnen damit, dass erste Versuche an Menschen in frühestens 10 Jahren möglich sein könnten.