Japans Regierung kündigt Wiedereinstieg in die Atomkraft an
Am vergangenen Freitag hat das Kabinett in Tokio einen neuen Energieplan verabschiedet, der knapp drei Jahre nach der Katastrophe in Fukushima einen Wiedereinstieg in die Atomkraft vorsieht.
Zwar betonte der Industrieminister Toshimitsu Motegi, dass Japans Abhängigkeit von Atomstrom "durch eine Reihe von Maßnahmen" verringert werden solle, allerdings machte er keinerlei Angaben zu den entsprechenden Anteilen in dem Strommix.
Wiedereinstig aus Kostengründen?
Gegen die nun beschlossenen Pläne hat die Bevölkerung im ganzen Land protestiert, anscheinend sind doppelt so viele Japaner gegen ein Wiederhochfahren der rund 50 Atommeiler, wie dafür.
Für die knapp dreijährige Atompause hat Japan bislang einen hohen Preis gezahlt, da das Land für fossile Brennstoffe zur Deckung des Strombedarfs knapp 90 Milliarden Dollar bezahlt hat. Allerdings könnte auch die jetzige Wende für die Atomindustrie Japans zu spät kommen, da die Betreiber der Atomkraftwerke inzwischen auf enormen Verlusten sitzen und teilweise auch die Regierung um finanzielle Unterstützung bitten.
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