Japans letzter stromerzeugender Atomreaktor geht vom Netz

Von Max Staender
16. September 2013

Seit Beginn der Atomkatastrophe in Fukushima wird Japan zum zweiten Mal ohne atomproduzierten Strom auskommen müssen, da nun der letzte laufende Reaktor "Oi" in der westlichen Provinz Fukui wegen Routineinspektionen vom Atombetreiber Kansai Electric heruntergefahren wurde.

Sicherheitstests an den stillgelegten Reaktoren

Für die Atomgegner ist dies ein entscheidender Erfolg - zumindest bis Ende dieses Jahres. Die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe setzt nämlich trotz Widerstand aus der Bevölkerung alles daran, um zumindest einige der 50 Atommeiler in Japan wieder ans Netz zu bringen. Mittlerweile werden an den stillgelegten Reaktoren langwierige Sicherheitstests durchgeführt, bevor diese wieder Strom produzieren dürfen.

Nichts desto trotz bleiben der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft größere Stromausfälle wohl erspart, da die Regierung für die Kompensation seit Monaten enorme Mengen an Öl und Gas importiert. Die höheren Kosten für die Strombetreiber werden somit zwangsläufig auf die Unternehmen und Haushalte abgewälzt, sodass diese in Zukunft mit wesentlichen höheren Strompreisen rechnen müssen.