Jobrückkehr nach der Elternzeit - nicht immer ganz einfach

Nach einer Babypause fällt es vielen Frauen schwer, wieder in ihren Beruf zu finden

Von Dörte Rösler
10. Februar 2015

Nach der Babypause kehren die meisten Mütter zügig zurück in den Beruf. Rund 62 Prozent der der Frauen nehmen die Arbeit schon innerhalb des ersten Lebensjahres auf. Ganz einfach ist der Neuanfang nicht. Vor allem nach längeren Auszeiten nehmen die Probleme zu. Laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Familie fühlt sich jede dritte Frau den Anforderungen im Job nicht mehr gewachsen.

Wunsch und Wirklichkeit

In einer Studie aus dem Jahr 2010 gaben 70 Prozent der Befragten an, dass die berufliche Tätigkeit ihr Selbstwertgefühl stärkt. Gerade nach der Elternzeit können jedoch rasch Selbstzweifel aufkommen: Schaffe ich den Spagat zwischen Kind und Job? Schließlich können berufstätige Mütter nach Feierabend nicht einfach entspannen. Wenn sie nach Hause kommen, warten Kinder und Haushalt.

Zudem fordert die technologische Entwicklung eine ständige Lernbereitschaft. Schon nach einem Jahr Pause kann sich am Arbeitsplatz vieles geändert haben. Selbst erfahrene Mitarbeiter können sich schnell überfordert fühlen von Aufgaben, die sie früher problemlos erledigt hätten. Experten empfehlen deshalb: keine zu hohen Erwartungen an sich selbst stellen und rechtzeitig Unterstützung holen. Oft bietet die Firma spezielle Eingliederungsprogramme oder Kurse für Rückkehrer.

Frühzeitig planen

Jede Familiensituation ist anders. Vor der Rückkehr in den Beruf steht deshalb eine Standortbestimmung.

  • Welche individuellen Bedürfnisse habe ich?
  • Was braucht die Familie?
  • Welche Möglichkeiten bietet der Arbeitsmarkt?

Auch die in der Babypause erworbenen Fähigkeiten wie Organisationstalent und soziale Kompetenzen sollten in die Waagschale geworfen werden.

Trotz bester Vorbereitung kann es aber passieren, dass im Job eine Sinnkrise einsetzt. Nach der Geburt eines Kindes hinterfragen viele Mütter ihre Arbeit besonders kritisch. Die Rückkehr kann deshalb auch ein Sprungbrett sein, um sich beruflich neu zu orientieren.