Jungen werden im Internet häufiger gemobbt als Mädchen

Im Internet fallen Jungen häufiger Mobbing zum Opfer als Mädchen, sind aber auch oft die Täter

Von Frank Hertel
4. Juli 2011

Bisher ging man davon aus, dass Mädchen häufiger Opfer von Internet-Mobbing werden als Jungen. Doch eine neue britische Studie kommt zu einem anderen Ergebnis.

Dr. Sarah Pedersen arbeitet am Institut für Kommunikation, Marketing und Medien an der Robert-Gordon-Universität in Aberdeen. Sie hatte Jungen und Mädchen zwischen 10 und 21 Jahren nach ihren Internet-Mobbing-Erfahrungen befragt.

Jungen selber auch eher zu Mobbing im Internet fähig

Dabei stellte sich heraus, dass 70 Prozent der Jungen schon im Internet gemobbt worden sind, wobei die Bandbreite der Quälereien von peinlichen Fotos bis zu demütigende Enthüllungen aus Facebook reicht. Jungen werden auch besonders oft Opfer des sogenannten Frapes, also des Facebook-Rapes.

Darunter versteht man ein peinliches Facebook-Statement, das ein anderer für das Opfer eintippt, wenn das Opfer den PC-Platz kurz verlassen hat. Allerdings gab die Hälfte der befragten Jungs auch zu, selbst schon andere gemobbt zu haben.

Bei den Mädchen gaben das nur 33 Prozent zu, und nur 49 Prozent der Mädchen gaben an, bereits im Internet Mobbing-Opfer geworden zu sein. Frühere Studien zeigten bereits, dass Mädchen sich der Internetgefahren bewusster sind und vorsichtiger im Netz sind als Jungen.