Karpaltunnelsyndrom häufig nicht ernst genug genommen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
11. Juni 2014

Beim Karpaltunnel handelt es sich um die Verbindung von Handwurzelknochen und dem Bindegewebsstrang am Handgelenk. Neben den Sehnen, welche sich dort befinden, verläuft dort auch ein bestimmter Nerv, der so genannte Nervus medianus, dessen sensible Fasern die Handflächen und Finger versorgen.

Kommt es in diesem Bereich zu stärkeren Belastungen, höherem Druck oder auch Einklemmungen, kann der Nerv auf Dauer Schaden nehmen und zu Wahrnehmungsstörungen in Form von Kribbeln oder Taubheit führen. In diesem Fall ist die Rede vom so genannten Karpaltunnelsyndrom. Dieses äußert sich im weiteren Verlauf in nachlassender Kraft in den einzelnen Fingern.

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung des Karpaltunnelsyndroms sind vielfältiger Natur. Oftmals spielen langjährige, einseitige Belastungen, Fehlstellungen oder auch Erkrankungen wie etwa eine Sehnenscheidenentzündung oder auch rheumatologische Beschwerden eine Rolle. Ein erhöhter Druck des Karpaltunnels - welcher im Übrigen auch genetisch bedingt verengt sein kann - führt letztendlich zur starken Schädigung des Nervs, was die beschriebenen Symptome auftreten lässt. Diese können sich sowohl an nur einer als auch an beiden Händen zeigen.

Behandlungsmöglichkeiten

Im Rahmen der Behandlung erfolgt eine körperliche Untersuchung sowie Überprüfung der Muskelfunktion und Nervenreaktion. Letztere wird unter anderem via Elektroneurografie untersucht, aber auch Ultraschallbehandlungen werden durchgeführt. Um die Schmerzen zu lindern, wird die betroffene Hand oftmals mittels einer Schiene ruhig gestellt. Zudem nehmen viele Patienten Schmerzmittel ein. Sind die Beschwerden gravierender, kann häufig nur eine Operation helfen. Dabei erfolgt die Durchtrennung des Bindegewebsbands, die den Patienten nach zwei bis drei Wochen wieder mehr Beweglichkeit und ein schmerzfreies Leben bereitet.