Kein Aspirin zur Prävention von Herzinfarkten: Schäden größer als Nutzen

Von Nicole Freialdenhoven
30. Oktober 2013

Manche Ärzte raten zur regelmäßigen Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) um Herzinfarkten vorzubeugen. ASS, in Deutschland meistens als Aspirin vermarktet, kann das Risiko von schweren kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkten um bis zu 10 Prozent senken. Koronare Herzerkrankungen können sogar um 15 Prozent gesenkt werden. Allerdings übersteigen die negativen Nebenwirkungen einer regelmäßigen ASS-Einnahme das potenzielle Nutzen, stellten britische Mediziner in einer neuen Studie fest.

Demnach konnte ASS in Großbritannien 33 bis 46 Todesfälle durch Herzkreislaufschäden auf 100.000 Personen verhindern. Dazu kamen noch einmal 34 verhinderte Todesfälle durch Krebserkrankungen, bei denen ASS eine mögliche positive Rolle spielte. Auf der anderen Seite kam es bei 68 bis 117 von 100.000 Personen zu inneren Blutungen im Magen-Darm-Bereich, die durch das ASS ausgelöst wurde, und 8 bis 10 hämorrhagische Schlaganfälle, da zudem das Risiko auf Hirnblutungen um bis zu 38 Prozent erhöht ist.

Die Forscher schließen daraus, dass die negativen Effekte einer präventiven ASS-Einnahme die möglichen positiven Effekte übersteigen. Sie raten daher davon ab, ASS zur Primärprävention von Herzinfarkten und Krebserkrankungen bei der Gesamtbevölkerung zu empfehlen. Lediglich bei bestimmten Risikogruppen, zum Beispiel Menschen, die schon einer Vorerkrankung des Herzens leiden, sei die ASS-Therapie empfehlenswert.