Kein Geld mehr - "Motor City" Detroit meldet Konkurs an

Von Ingo Krüger
19. Juli 2013

Detroit ist pleite. Die Großstadt im US-Bundesstaat Michigan, aufgrund ihrer Bedeutung für die Automobilindustrie auch Motor City genannt, musste jetzt Insolvenz anmelden. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass eine Stadt dieser Größe zahlungsunfähig ist.

Detroit ist Sitz von General Motors. Die Ford Motor Company und Chrysler sind ebenfalls in der Metropolregion Detroit beheimatet. Auch der deutsche Volkswagen-Konzern ist im nördlichen Vorort Auburn Hills vertreten. Doch nach dem krisenhaften Niedergang der Automobilindustrie wurde aus der einst blühenden Industriestadt eine Geisterstadt, die mit Leerstand zu kämpfen hat. Der Bestand an heruntergekommenen, unbewohnten Gebäuden wird auf knapp 80.000 geschätzt. Allein zwischen 2000 und 2010 haben 250.000 Menschen Detroit den Rücken gekehrt. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 18,6 Prozent.

Rund 18,5 Milliarden Dollar (14 Millionen Euro) Verbindlichkeiten belasten den Haushalt der Stadt. Allein in diesem Jahr beträgt das Haushaltsdefizit 380 Millionen Dollar (fast 290 Millionen Euro) - ein Großteil des Geldes muss für Zinsen gezahlt werden. Selbst die Aufwendungen für die Straßenbeleuchtung waren fast nicht mehr zu erbringen. Einsätze von Polizei und Feuerwehr wurden auf die wichtigsten Notrufe beschränkt.

Nun hat die Stadt Gläubigerschutz beantragt. Künftig wird nun ein Insolvenzrichter entscheiden, welche Gläubiger bevorzugt behandelt werden und wer vernachlässigt wird.